Vom „Brauhaus Zur Täsch“ zum
„Bierhaus en d’r Salzgass“

Der Durchgang vom Heumarkt zum Rheinufer führt, wie seit Jahr­hun­der­ten auch heute noch, durch die Salzgasse. Hier wurden im Mittelalter die Fische gesalzen, die auf dem Fischmarkt verkauft wurden.

Nebenan, in der Lintgasse, wurden die Fischkörbe geflochten und um die Ecke „Unter Käster“ die Heringsfässer für Kölns berühmtesten Export­artikel, die eingesalzenen Heringe gemacht. Das Salz spielt ein dieser Stra­­­ße also eine wichtige Rolle. Daß Salz Durst macht, ist auch eine Bin­sen­­­weisheit und so ist es kein Wunder, daß hier ebenfalls schon in ur­alt­­er Zeit ein Brauhaus existierte.

Brauhaus Zur Täsch!

Als die Franzosen im Jahre 1798 die Zünfte auflösten, war der letzte zünftige Brauer „Zur Täsch“ Christian Schuld oder Schult. Er war zur Reichs-städtischen Zeit Ratsherr und Mitglied der Gaffel gewesen, eine Tatsache, die darauf schließen lässt, dass die kleine Hausbrauerei einen guten Ruf besessen haben muss. Im Jahre 1838 führte – wahrscheinlich sein Sohn – Heinrich Schult die Brauerei bis 1840. Ihm folgt bis 1844 Johann Flatten, von dem wiederum Anton Hintzen bis 1849 das Brauhaus übernahm. Dann findet man im Brauerregister eine Sophia Decker als Eigentümerin, die drei Jahre bis 1852 die Brauerei betrieb. Für drei Jahre war Gottfried Thelen, der vorher im „Verlorenen Sohn“ schräg gegenüber am Buttermarkt gebraut hatte, der Besitzer des „Zur Täsch“ bis zum Jahre 1861.

Der Brauer Peter Brauweiler war von 1861 bis 1872 und nach ihm Hein­rich Hilgers von 1872 bis 1877 als Betreiber der Brauerei im Register ein­ge­tragen. Dann braute Peter Werker zwanzig Jahre lang, bis 1897, in der Salzgasse. Kurz vor der Jahrhundertwende übernahm Reiner Schallenberg das Brauhaus „Zur Täsch“.

Eine kölsche Tradition!

Er war der letzte Brauer in dieser Traditionsbrauerei. Nach seinem Tode im Jahre 1904 führte seine Witwe die Brauerei noch bis 1907 weiter, doch dann verlöschte das Feuer unter dem Sudkessel für immer. Als Gaststätte bestand das Brauhaus zwar bis die 70er Jahre weiter, doch hatte es im Laufe der Jahrzehnte mehrfach durch Umbau ein Aussehen und seinen Verwendungszweck verändert.

Quelle: Prosit Colonia
Autor: Franz Mathar
Greven Verlag Köln

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